2019 fuhr ich durch Porto. Die steile Straße hinauf, bloß nicht anhalten und dann an diesem mega steilen Berg wieder anfahren müssen! Manchmal kein Problem, aber an jenem Morgen schon. Aber – was tut man nicht alles für wild wehende Wäsche! Ich habe eine Schwäche für alles, was der Wind wild durch die Gegend weht. Es ist eine Naturgewalt, der ich gebannt und mit einem Glücksgefühl zuschaue. Sie ist für mich das pure Leben, genauso wie das wild tosende und tobende Meer.
Bei der Nachbearbeitung der Bilder schaute ich nun Stunden auf die Bettwäsche. Unweigerlich musste ich an die abendlichen Stunden denken, in denen ich in meiner Kindheit das Surren der Bügelmaschine im Nebenzimmer hörte. Meine Mutter glättete die großen Stücke. Diese Bügelmaschine forderte meine mir innewohnende unbändige Neugier heraus. Und trotz der warnenden Worte meiner Ma suchte mein Fuß in einem unbemerkten Augenblick das Pedal und ich musste schmerzlich erfahren, wie sich geplättete Finger anfühlen! Die Narben sind noch heute sichtbar und sorgen stets für ein sanftes Lächeln auf meinem Gesicht. Und die Bettwäsche steht für mich dennoch für das Gefühl von Sicherheit und Unbeschwertheit, das mir die Kindheit geschenkt hat.